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quo vadis KNX?

quo vadis KNX?

Die diesjährige Light and Building hat bei mir nachhaltig Eindruck hinterlassen. Obwohl die Zeit für mich sehr kurz war, da ich nur einen Tag zur Verfügung hatte, war ich doch überrascht, mit welcher Wucht viele Hersteller Ihre Produkte weiterentwickelt, überarbeitet oder neu erfunden haben.

 

Waren in den letzten Jahren die Begriffe IoT und Secure der Begriff, so wandeln sich die Anforderungen weiter zu Retrofit, Nachrüstmöglichkeiten und enden schließlich in Komplettlösungen im RF Bereich.

 

Aber auch in den normalen Alltagsprodukten tat sich sehr viel. Wie zum Beispiel bei ABB, die auf der L&B ihre Flexline präsentierten. Da hat mich zum Beispiel der Gedankenanstoß überrascht, sich auf seine Stärken zurück zu besinnen und ein Produkt vom Ansatz an neu durchzudenken, es dann schlussletztendlich zu einer im Ansatz neuen Lösung zu entwickleln.  

Gira verfolgt ähnliche Ziele mit dem neuen Flächenschalter, der Überarbeitung des System 55, den Einsätzen hierfür aber auch Produkten wie dem F1 einhergehend der Weiterentwicklung des X1 als auch des Gira One für Handwerksbetriebe, die mit der KNX / ETS nicht viel am Hut haben. 

 

Ich denke, das unser Denkanstoß hierhin gehen muss. Wir müssen Produkte entwickeln, die der KNX Genüge tragen, jedoch zuerst einfach zu programmieren / in Betrieb zu nehmen sind. Das betrifft sowohl die Software.- als auch die Hardwareseite. 

 

Am Beispiel von ABB ist der Denkanstoß, das man sowohl in der Aufteilung der Installationsebene im Schaltschrank flexibler wird; grade im Umbau / Sanierungsbereich macht dies sehr wohl Sinn, da der Platz beschränkt ist, und man nicht viele Möglichkeiten hat, eine zeitgemäße Installation auf dem Stand der Dinge zu etablieren.


Copyright by Theben / Bild zeigt die neue Luxorliving Line. Grade im Nachrüstbereich ein tolles Produkt.


Flexible Installation

Theben hat ebenso neue Produkte entwickelt und präsentiert mit Ihrer Luxorliving Serie was tolles im Nachrüstbereich. Die Installation erfolgt hier ohne die ETS, was mir persönlich zwar nicht so gut gefällt jedoch den Weg aufzeigt, den wir in Zukunft hier beschreiben sollten. Nämlich dem Installateur flexibel die Art der Installation zu überlassen. 

Mein persönlicher Gedankenanstoß ist es, zuerst die Produkte "schwebend" zu installieren, also mittels Taste oder von mir aus einem Programm zu erfassen und zu installieren; jedoch den Zugriff insbesondere die spezielle Konfiguration der ETS zu überlassen. 

 

Sozusagen einen "Einfachen" und "Speziellen" Programmiermodus.



GPA

Gira verfolgt seit Jahren zum Beispiel den Ansatz, Produkte wie Sprechanlage, Alarmanlage aber auch den Server X1 mittels eigenen Programm zu programmieren / vorzuprogrammieren und diese dann später auch in der ETS weiter zu programmieren / verknüpfen. 

 

Ich teile den Gedanken jetzt erst, zumal man bei der Programmierung und Entwicklung des X1 sieht, wo die Reise hingehen kann.

 

Hier hat sich eine sehr große Community um das Produkt versammelt, die diesen weiterentwickelt und schließlich dahin mündet, das sich die Firma Splendid Minds entwickelt hat, die für den X1 sowohl Programme entwickelt, aber auch Integration anbietet.

Aussweifend möchte ich hier erwähnen, das die Firma Splendid Minds sehr schnell entstanden ist, ein enormes Potential entwickelt hat und nun auch künstliche Intelligenz in Ihre Produkte einwirken lässt.

 

Dies sah man z.B. am Stand auf der diesjährigen L&B, wo eingesetzte KI das Energiemanagement des Hauses übernimmt und im Zusammenspiel mit PV Anlage, Stromspeicher, Heizung und letztendlich dem X1 managt. 

 

 



Fazit

Ich finde, die Hersteller haben begriffen, das es mitunter gut ist, den Schulterschluss zu den Installateuren aber auch zu den Endbenutzer zu bilden. Jedoch sollte man sich nicht auf die Schultern klopfen und weiter den nächsten Tastsensor in Goldoptik entwickeln, sondern mehr das Augenmerk auf die dort eingesetzte Software legen. 

 

Ebenso sollte man sich verschiedener Übertragungsmedien nicht verschließen, wie zum Beispiel Z-Wave, Bluetooth etc. sondern diese flexibel einsetzen. 

 

Damit meine ich z.b. einen Fenstersensor, der mit Bluetooth oder einen anderen Protokoll wie Matter direkt in einen RF Tastsensor einbinden um so z.B. den Öffnunsstatus des Fensters abrufen zu können.

Im Blick auf die kommenden Märkte in Asien, aber auch in unserer europäischen Bauwirtschaft sehe ich hier ein enormes Potential, das man früh genug einplanen sollte. Grade im letzteren Fall stehen wir vor einer Energiewende, die wir nur mit Innovation und Intelligenz bewältigen können.

 

Wir müssen uns aber auch nicht von unseren eigenen Können befriedigen sondern stets "hungrig" bleiben, um auch im Markt ausserhalb von Europa bestehen zu können.

 

Was die ETS angeht, so muss diese auf diese Märkte eingehen und es dem Endbenutzer / Installateur einfacher machen. 

 

Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt.