Server

Im heutigen Beitrag geht es um das Thema Server. Viele von Euch haben sicherlich schon mit dem Thema zu tuen gehabt. Sei es in einem Unternehmen oder zu Hause, um Daten abzulegen und zur Verfügung zu stellen.

 

Ein KNX Server macht eigentlich nichts anderes, lässt aber auch eine komplette Steuerung von Gebäuden zu. 

 

Doch welchen Mehrwert bringen solche Server für Wohngebäude, sei es das private Eigenheim oder ein größeres Wohnhaus wie Mietshäuser oder Ferienwohnungen?

 

In diesen Artikel stelle ich Euch verschiedene Server vor und erörtere an Fachbeispielen, warum man erwägen sollte, sich so was anzuschaffen. Auch werden die Unterschiede und Anforderungen verglichen so das Ihr für Euch selbst entscheiden könnt, ob Ihr einen Server braucht, und welcher der Richtige für Euch ist.

Wenn Ihr Euch mit der Planung und Umsetzung eines smarten Gebäudes schon auseinander gesetzt habt, werdet Ihr bestimmt schon mal mit der ETS in Kontakt gekommen sein. Sei es nur um mal reinzuschnuppern, vielleicht einen Tastsensor zu programmieren oder gar eine Logik aufzubauen, die Euch eine Lichtszene in Euren Tagesablauf im Haus integriert. 

 

Ich vertrete hier die Ansicht, das man hier möglichst viel auf der Grundlage umsetzen sollte. Das heißt, für Szenen, Rolladen/Raffstore-Steuerung oder Heizungssteuerung braucht man keine Server. Das sollte man schon mit der ETS, dem Werkzeug zum Programmieren der KNX Busteilnehmer bewerkstelligen um ein Haus oder eine Wohnung autark betreiben zu können.

 

Jedoch stößt man bei intensiver Nutzung meist an Grenzen, die es zu überwinden gilt. Hier können Server einen unschätzbaren Dienst erbringen.



Zugegebenermaßen bin ich zuerst mit Servern in Kontakt gekommen. Schon früh, bevor ich diese in der Gebäudetechnik einsetzte, hatte ich dort schon Erfahrungen mit Serverlösungen von Microsoft / Exchange Server zur Kommunikation, als auch mit Streaming / Video Servern. Bevor ich mit der ETS begann, programmierte ich mir einen Homeserver in Eigenregie und rutschte so fließend zur ETS Programmierung. Ein Umweg...obgleich auch ein Lustiger.


Von den Medien suggeriert bekommt Ihr manchmal einen Einblick, was hier alles so möglich ist. Man betritt ein Gebäude, und alle möglichen Helferlein stellen alles mögliche im Haus an und ein. Die Kaffeemaschine springt an, die Musik beginnt zu spielen und selbst der Kühlschrank meckert, weil der Milchvorrat zu Neige geht.

 

Das sind heutzutage alles keine Utopien mehr, sondern mittlerweile Bestandteil des "Smart Living". Doch werdet Ihr irgendwann schnell an den Punkt kommen, wo Euch die Logik von Tastern, Aktoren oder Wetterstationen nicht weiterbringt, weil einfach diese Punkte in den jeweiligen Geräten fehlen, oder die Umsetzung so nerven.- und zeitraubend ist, das ihr es einfach lässt. 

 

Vielleicht habt Ihr auch weder Zeit noch Lust die ETS zu lernen, was ja auch durchaus plausibel ist, wenn man schon ausgelastet ist. 

 

Dafür gibt es halt Server, die im besten Fall hier ansetzen und Euch die Umsetzung Eures Projektes erleichtern. 

Es gibt auch Softwarelösungen, auf die ich in den Beispielen eingehe. Hier ist zum Beispiel eine aufkommende Lösung Home Assistant. welches sich durch eine unglaubliche Flexibilität auszeichnet, die man bei manch anderen Produkten sucht. 

 

Ebenfalls gibt es ältere Programme, wie Edomi oder IP-Syscom, von denen ich allerdings nicht überzeugt bin. 

 

In den folgenden Artikeln werde ich auch Querverweise verlinken, wie z.B. meine früheren Blogs, in denen ich zeige, wie man z.B. eine Gartenbewässerung im Server umsetzt, Sonos Lautsprecher anspricht oder Zutrittssteuerungen nimmt um damit Szenen und Sequenzen auszulösen.


GIRA ONE

Der Gira ONE ist ein neues Produkt von Gira, das seit 2023 auf dem Markt ist. Hier zeige ich auf, wie selbst ein Systemlaie gute und brauchbare Lösungen erzielen kann.

GIRA X1

Der Gira X1 richtet sich sowohl an den Einsteiger als auch an den Fortgeschrittenen. Ein sehr leistungsfähiges Produkt das ebenfalls einfach in Betrieb zu nehmen ist.

GIRA HOMESERVER

Auf dieser Seite geht es rund um den Homeserver. Auf der Maschine hab ich angefangen und mich auf meinen Weg zum KNX Experten begleitet. Ein Kraftpaket sondersgleichen!



Zwischenfazit

Bei den verschiedenen Servern von Gira, die in den einzelnen Artikeln vorgestellt werden hat man als Endbenutzer die Qual der Wahl.

 

Der Gira ONE richtet sich an den Anwender ohne Vorkenntnisse von ETS, KNX Programmierung und tiefergreifenden Wissen über Webabfragen etc. Das ist auch so gewollt. Selbstverständlich kann man auch direkt mit dem Gira X1 oder gar dem Homeserver einsteigen, doch ist hier die Einarbeitungszeit größer. 

 

Auch kann man mit dem System um den Gira ONE direkt einsteigen. Im Systemhandbuch wird alles haarklein und übersichtlich erklärt, so das man eigenständig ohne die Programmiersoftware (ETS) Sensoren, Aktoren und Server in Betrieb nehmen kann. Der Funktionsumfang deckt den größten Teil der Anforderungen an eine gut funktionierende KNX Installation ab. Sollte man sich dazu entscheiden, zu einen späteren Zeitpunkt selbst Hand an die ETS zu legen, so kann man den Server wechseln, die Tastsensoren und Aktoren behalten und diese umprogrammieren, aber auch das System erweitern.

 

Dem X1 fehlt zu dem heutigen Zeitpunkt eine vollwertige Wetterstation. Man kann zwar Regen und Windwerte über Binäreingänge und entsprechender Sensorik nachrüsten, jedoch ist das aus meinen Augen dann etwas umständlicher.

Der weitere Schritt wäre hier entweder zu einem späteren Zeitpunkt wie gesagt zu einem X1 zu wechseln. Der X1 richtet sich sowohl an den Einsteiger als auch an den fortgeschrittenen Anwender. Doch keine Angst: Auch hier dient der GPA der Programmierung. Der X1 ist in seinen Funktionen mittlerweile sehr mächtig, macht aber wie gesagt den Einstieg sehr einfach...aus meinem Gesichtspunkt.

 

Eine fertig parametrisierte ETS ist allerdings die Voraussetzung. Die Daten werden im GPA übernommen und dann im Server weiter verwendet. Er lässt sehr vieles zu, von der Wetterstation über Bewässerungssteuerung bis hin zu vollautomatisierten und KI gestützte Verbrauchssteuerung im gesamten Haus.

 

Mit dem X1 lassen sich sowohl einzelne Wohnungen in einem Mietshaus, aber auch komplette Einfamilienhäuser bedienen und steuern inklusive PV Anlage, Wärmepumpe, Lade.- und Lastmanagement. Die Bedienoberfläche sowohl für Handy als auch Bedientableaus sind übersichtlich und individuell einstellbar. 

 

Sollte man hier an die Grenzen stoßen, kann man entweder die Datenpunkte nochmals erhöhen über Zukauf. Wenn man allerdings größere Wohngebäude wie eine Villa oder gar einen kompletten Wohnkomplex steuern möchte ist der Homeserver / Facilityserver immer noch das Maß der Dinge.



Der Homeserver ist zugegeben "mein Kind". Der X1 hat seine absolute Daseinsberechtigung für Gebäude, die auch größer ausfallen können. Im Gegensatz zum X1 kann der Homeserver noch viele Dinge mehr.

 

Dies wären zum Beispiel die Sequenzsteuerung, die über die Szenensteuerung hinaus geht. Ebenso verfügt er über eine freie Visualisierung, mit der man ganz individuell neben der vorgegebenen Visualisierung seinen eigenen Geschmack verwirklichen kann.

 

Mehrere Home / Facilityserver können miteinander geschaltet werden, um die Ausfallsicherheit zu erhöhen. Das macht zum Beispiel Sinn, wenn man Gebäude wie Krankenhäuser, Museen, Flughäfen komplett steuern möchte. 

 

Beim Homeserver kommen zu den Kommunikationsobjekten der ETS noch seine eigenen KO's hinzu, die man sehr individuell verwalten kann. 

Viele weiteren Dinge wie Datenbankanbindung und sogar Abrechnungssysteme lassen sich hier verwirklichen. Aber auch im Privathaushalt wie bei mir zu Hause zum Beispiel spielt er voll seine Stärken aus.

 

Wären da zum Beispiel die bedarfs.- und energiegesteuerte Bedienung von Waschmaschine, Trockner, Kaffeemaschine, Lichtsteuerung, Beschattung u.v.m.

 

Auch Anbindungen von Wallboxen, Wärmepumpen über Modbus TCP sind hier möglich. Der Funktionsumfang wird ständig durch neue Logikbausteine erweitert, obwohl man diese eigentlich nicht braucht, denn von Werk bringt er alles mit, was man für diese umfangreiche Steuerung braucht.