GIRA ONE

Gira beschreitet mit dem ONE ein neues (altes) Feld. Das System hebt sich von den anderen Systemen auf dem Markt als ein einfaches ab. 

 

Ich spreche hier von einem System, denn der ONE ist nicht nur ein Server, sondern eine Komplettlösung sowohl für Endanwender, als auch Installateure, die sich nicht zeitraubend mit Installation und Parametrisierung aufhalten wollen. 

Deshalb ist dieses System allumfassend sowohl mit Aktoren als auch der Server-Komponente aufeinander abgestimmt. Die Programmierung von Sensoren, Aktoren und Server werden sehr einfach gestaltet, so das ein normaler User, als auch ein Installateur eine KNX Installation mit Mehrwert einfach umsetzen kann, ohne zuvor Schulungen zu besuchen und Zerfifizierungen zu erhalten. Auch ist eine ETS Lizenz nicht erforderlich.


Zukunftssicher

Vorab möchte ich bemerken, das das Gira One System im Gegensatz zu anderen Systemen am Markt nicht propietär ist und sich in ein vollwertiges KNX System erweitern lässt, wenn man sich entscheidet, vom ONE auf ein herkömmliches System zu wechseln. Hierbei kann entweder der X1, der Homeserver oder ein Fremdserver zur zusätzlichen Steuerung verwendet werden.

Das betrifft sämtliche Komponenten! Die Spannungsversorgung, Taster, Aktoren können weiterbenutzt werden, im Gegensatz zu Systemen von Fremdherstellern. 

 

Ebenfalls ist das System verschlüsselt. Neuerungen wie Wetterstation und weitere Aktorik sind in der Planung. Ebenfalls lassen sich viele Fremdsysteme wie SONOS, NETATMO, HUE anschließen.

 

Ich nenne das zukunftsträchtig. Man kauft ein System und kann nahtlos den Server wechseln, ohne umständlich alles neu zu programmieren!


Das Gira ONE ist wie gesagt als ein SYSTEM zu sehen, und nicht als Einzelkomponenten. Das System besteht sowohl aus dem Server, als auch den dazugehörigen Schaltern und Aktoren. 

 

Die Schalter, die Aktoren und der Server werden mittels eine KNX Busleitung miteinander verbunden. Hierbei sind Kriterien zu beachten, die in der Anleitung genau erklärt sind, wie zum Beispiel die Leitungslänge, Anzahl der Geräte.

 

Die Schalter senden Werte, wie z.B. das Auslösen der Taste an die Aktoren. Der Server bleibt hier vorerst bis zur Programmierung aussen vor.

 

In der Bedienungsanleitung wird auch auf die Themen wie z.B. die Spannungsversorgung eingegangen. Diese ist notwendig, um das System mit Strom zu versorgen. Es wurde sehr darauf Acht gelegt, das ein versierter Hausbesitzer oder Handwerker diese grundlegenden Arbeiten selbst ausführen kann. 

 

Das betrifft auch die Inbetriebnahme. Hierfür bedient man sich des GPA (Gira Projekt Assistent), einem Programm, das kostenlos bei Gira im Downloadbereich zu beziehen ist.

 

Doch dazu später mehr.



Der GPA wird auch zur Inbetriebnahme und Wartung anderer Geräte bei Gira eingesetzt, wie zum Beispiel der Türstation, Alarmanlagen, Sicherheitsmodulen wie dem S1, IP Routern, dem X1 Server oder wie in diesen Fall dem ONE


Was kann bedient / gesteuert werden?

Mit dem ONE können eine Vielzahl an Funktionen abgedeckt werden. Eine einzelne Wetterstation ist zwar nicht notwendig, doch können Funktionen wie Frostalarm, Regen, Wind über die Binäreingänge der jeweiligen Aktoren (Jalousie/Rollo) hier abgebildet werden, u.v.m.

 

Szenen wie Panik, Urlaub, Morgens aufstehen sind auch mit wenigen Arbeitsschritten zu realisieren. 

 

Sogar die Einbindung eines Türkommunikationssystems ist möglich.

 

Sämtliche Bedienung erfolgt entweder automatisch, per App, per Taster oder auch über einen Gira G1 (Visu) oder einem Programm für Windows PC's. 

 

 

 

  • Funktion Schalten
  • Funktion Dimmen
  • Funktion Heizungssteuerung RTR
  • Funktion Beschattung
  • Funktion SONOS
  • Funktion HUE 
  • Funktion IP Kamera
  • Funktion Szenen
  • Rauchmelder
  • Alarmanlage
  • Anwesenheitssimulation
  • Türkommunikation

Bedienungsschema

Inbetriebnahme

Die komplette Inbetriebnahme inklusive Verschlüsselung erfolgt nach der Installation der Kabel, Sensoren, Aktoren und Server komplett über den GPA (Gira Projekt Assistent). 

 

Der Name Assistent ist hier Programm, denn es gibt überall Hilfestellung, was gerade für Einsteiger das Erreichen der Ziele sehr vereinfacht. Ein Bauherr als auch ein nicht ETS-versierter Installateur kann dieses System in Betrieb nehmen, parametrisieren und direkt sicher verschlüsseln. Hierfür wird ein QR Code an sämtlichen Geräten mit dem Mobiltelefon abgescannt und in den GPA übertragen. Einfacher geht es nicht.

Mir gefällt an dem Szenario, das der GPA direkt auch die Dokumentation erstellt, was für den Bauherren eine tolle Sache ist, aber auch nachfolgenden Installateuren die Arbeit erleichtert, sollte das System mal erweitert werden, oder gar in eine standarisierte KNX Umgebung umgewandelt werden.

 

Ich empfehle vor dem Kauf, den GPA zuerst einmal von Gira herunter zu laden, und einfach mal ein Szenario durchzuspielen. Ihr werdet sehen, so einfach habt Ihr noch nie eine Elektroinstallation in Betrieb genommen.

 

Das betrifft auch die Konfiguration von Fremdsystemen wie Kameras, Sonos Lautsprecher oder HUE Lampen der Firma Phillips. 


Video zeigt eine kurze Übersicht des Systems

Grenzen und Fazit

Das Gira ONE ist ein System, was überwiegend im Neubau Anwendung findet. Hier ist es ein "Einstiegsystem" wobei dies nicht zutrifft. Es IST ein KNX System. 

 

Es lässt sich im Übrigen auch mit dem neuen Tastsensor 4 ausstatten, und ist nicht gebunden an die Gira ONE Tastsensoren. 

 

Leider lässt das System noch keine Integration von KNX RF (Funk KNX) zu, was ich persönlich gut und auch schlecht finde. Gut, weil das schon eine Sache ist, bei der man schon etwas mehr Hintergrundwissen braucht. Schlecht, weil grade im Retrofitbereich neue Anforderungen in der Zukunft absehbar sind. Man bekommt nicht immer Kabel da hin, wo man sie bräuchte. Mal sehen, was da noch in naher Zukunft kommt. Ich bin da optimistisch. 

 

Auch vermisse ich eine Sprachsteuerung. Sei es mit Alexa oder Siri, dies ist momentan noch nicht verfügbar. Das Thema Sprachsteuerung ist zudem auch kompliziert von der Sicherheitsseite. Ich kann mir bei einem Einsteigermodell für Anfänger nicht vorstellen, das das so einfach implementiert wird. 

Grenzen gibt es auch in der Ausbaustufe. Was zuerst wie eine Beschränkung gilt, hat verschiedene Hintergrundaspekte. Bei einer gewissen Größe kommt man einfach um ein richtiges KNX System nicht mehr herum; was man ja auch mit dem Gira ONE nicht bezwecken will. 

 

Dafür ist sowohl die ETS zu mächtig und bietet zum Beispiel mit IP Routern / Kopplern sichere Möglichkeiten. Auf dieses Thema möchte ich hier auch nicht eingehen, weil es das Publikum, das den ONE einsetzen wird, nicht interessiert.

 

Jedoch möchte ich darauf erneut hinweisen, das im Falle eines Systemwechsels, der ONE Server einfach ausgetauscht werden kann, und ein herkömmliches KNX System einfach etabliert werden kann, wo zum Beispiel zusätzlich ein Gira X1 Server oder Größere Lösungen installiert werden können.

 

Weitere Grenzen sind nicht implementierbare Lösungen vom X1 zum aktuellen Stand. Damit meine ich Logik und Logikbausteine. Das würde den normalen Bauherren oder Installateur, der nichts mit der KNX zu tuen hat, vollkommen überfordern. 


Persönlich finde ich, geht Gira hier den richtigen Weg. Man kann hier einfach klein einsteigen, hat aber für die Zukunft genug Reserven um eine herkömmliche KNX Installation zu etablieren. Preislich ist der ONE auch günstiger, wenn man aber bedenkt, das man die Sonos und HUE Steuerung einfach dazu bekommt, ersetzt das auch so manches Gateway.

 

Ich finde das System jedenfalls sehr toll!