Im Zuge einer Neuversorgung mit Strom für meine große Liegenschaft in Nalbach, Am Gähn musste ich mehrere Gebäude untereinander vernetzen. Hier wurde vom Energieversorger eine neue, unterirdische Zuleitung gelegt die zu einem Mittelspannungsgebäude führt, das ich selbst errichten lies.
Dieser drastische Schritt ging einher mit neuen Entwässerungsleitungen der Gebäude und auch der zusätzlichen Vernetzung der Gebäude mit Strom, Wasser, Wärme und Datenleitungen.
Zu der Gesamtplanung im Vorfeld lud ich Architekt, Handwerker, Fachplaner für Elektro, Fachplaner für Energie und ebenso einen Vertreter des Energieversorgers zu einem Vor Ort Termin.
Nach Besprechung mit allen Teilnehmern wurde wie folgt veranlasst.
Zusätzliche Planung
Da ich einhergehend in einem Gebäude eine alte Werkstatt, die zum Hof führt, rückbaute, erbgab sich hier die Möglichkeit, die Zuleitungen, die von der Mittelpannungsstation führten, durch diese alte Werkstatt zu führen. Die Deckenhöhe betrug hier 3,80 m und so hatte ich bei einer geplanten Deckenhöhe von 2,55 / 2,60 m genug Reserven, um sowohl die Decke dort abzuhängen als auch über den Boden Zuleitungen zu führen.
Den Artikel hierzu verlinke ich, möchte aber hier nicht näher zu den Bausituationen dort eingehen. Trotzdem möchte ich hier darauf hinweisen, das man in der Gesamtheit planen sollte. Hätte ich einfach drauflos gebaut, wären die Umstände zum Ziehen der neuen Leitungen schlecht gewesen. So konnte ich hier eine Win-Win Situation erschließen.
Im Zuge der Entkernung der alten Werkstatt und den Maurerarbeiten lies ich die Abwasserrohre des Hauses neu legen. Diese führte ich über den Rohboden, den ich zuerst abgeschweißt hatte mit entsprechenden Gefälle.
Nachdem die Abwasserrohre bis zum Kanal hinter dem Lagergebäude geführt waren, lies ich 4 schräge Kernbohrungen nach Aussen führen, KG Rohre einstecken und durch einen Graben der 1 Meter tiefer liegt, als die vorher verlegten Entwässerungsrohre bis zum ehemaligen Lagergebäude legen.
In dem ehemaligen Lagergebäude lies ich ebenso schräg 4 Kernbohrungen anfertigen und verfuhr genauso, wie mit der ehemaligen Werkstatt. Anschließend wurden die Rohraussenseiten im Loch mit Brunnenschaum ausgefüllt und zusätzlich abgedichtet, nachdem die Überstände abgeschnitten waren.
Genau dem Schema folgend lies ich vom Lagergebäude genauso schräg Kernbohrungen durch die Betonsohle zum benachbarten linken und rechten Parkplatz anfertigen um ebenfalls dort Leerrohre zu installieren.
Im linken Bereich, vom Hauptgebäude aus zur Lagerhalle gesehen, lies ich wie erwähnt den angrenzenden Parkplatz mit Leerrohren zur Grundstücksgrenze einbauen um dort Ladesäulen zu installieren.
Ferner lies ich zur Reserve noch 2 weitere Leerrohre der Dimension 300mm zum Gebäudevorplatz ziehen, um auch die oberen Parkplätze mit Strom zu versorgen. Hier können ebenfalls Netzwerkkabel durchgezogen werden, um eine Abrechnung der Ladesäulen zu gewährleisten.
Im rechten Bereich der ehemaligen Lagerhalle lies ich ebenfalls mehrere Kernbohrungen und Leerrohre installieren.
Zwei Leerrohre führen direkt von der Lagerhalle zur Mittelspannungsstation und beherbergen die Stromkabel zur Halle, aber auch die Stromkabel die zu den Gebäuden gehen. Diese werden durch die Halle über eine Bühne gezogen.
Ebenfalls lies ich zum Mittelspannungsgebäude zusätzlich Netzwerkkabel und Glasfaserkabel (Multimode) ziehen, um für zukünftige Anwendungen gewappnet zu sein.
Nachdem auch diese Arbeiten abgeschlossen waren, lies ich weitere Kernbohrungen ausführen, um sowohl auf dem Platz zwischen Lagergebäude und Mittelspannungsgebäude eine Schnellladestation genau in der Mitte zu errichten. Hier wiederum mit KG Rohren, da ich gegen eindringende Feuchtigkeit / Nässe gewappnet sein wollte.
Ebenfalls führen von der Lagerhalle dann auch zusätzliche Leerrohre zu den geplanten rechten Parkplätzen, um diese auch mit Strom versorgen zu können. Hier verfuhr ich genau wie im vorigen Beispiel mit 2 Leerrohren, die auch noch Netzwerkkabel beherbergen.
Das Lagergebäude war für mich zuerst Fluch; dann allerdings Segen. Im Zuge der Arbeiten erwies sich der dort vorhandene großzügige Raum als Ideal, um zentral die Leitungen sowohl zu den Gebäuden, als auch zu der Mittelspannungsstation zu ziehen / verteilen.
Für den späteren Ausbau beschloss ich hier, die Rechte Seite mit Traversen auszustatten, um darunter die Verteilerschrankanlage mit Messstation für die PV Anlage als auch der Ladesäulen zu installieren.
Nach Abschluss aller Arbeiten wird das Lager umgenutzt. Das heißt, das dort ein Multifunktionales Büro eingerichtet wird. Hierzu wird die Schaltanlage auf der Rechten Seite eingekoffert und von Aussen durch eine neue Zugangstür zugänglich gemacht. Deshalb lies ich die Verteileranlage schon gleich höher einbauen, so das der erhöhte Sockel hier sich dem geplanten erhöhten Boden mit Fußbodenheizung anpassen kann.
Im Zuge dessen und wurden hier ebenfalls Mono.- und Multimodeglasfaserkabel durch die neu erschaffene Wohnung in das Mietshaus in den neu erschaffenen Hauptanschlussraum zentral durchgezogen. Ebenfalls wurde Kaltwasser, Fernwärmeleitung zur neuen Heizzentrale, die sich im Nachbarraum befindet gezogen. Hierzu erwies sich die Lösung mit den KG Rohren zur Gebäudeverbindung als ideal und sehr nachhaltig; kann ich hier doch immer wieder Kabel nachziehen.
Ferner wird im hinteren Bereich eine neue Rechenzentrale entstehen, die meine Server Anlage als auch weitere Technik enthält.
Dem neuen Heizraum aber auch dem Rückbau der alten Hauptverteiler der Mietshäuser geschuldet, lies ich einen neuen Hauptverteiler und eine neue Messstelle für die Mietshäuser und der Wärmepumpen errichten, der sich im Haus 10 in einem neuen Raum befindet. Dieser diente vorher nur als Abstellraum und findet nun eine neue Verwendung.
In diesen Raum lies ich an der Aussenwand zur Straße / Parkplatz Kernbohrungen anfertigen, so das ich hier Glasfaserkabel von dem Netzbetreiber direkt hier durchziehen kann.
Vorab lies ich auf den Aussenwänden der Häuser Glasfaserleerrohre installieren die von den Wohnzimmer der Häuser direkt hierher führen. Die Leerrohre werden zuerst in der Wohnung, die vorher eine Werkstatt beherbergte gebündelt, und dann unter der Betondecke bis zu diesen Raum geführt.
Ebenfalls kann ich durch die stillgelegten Schornsteine beider Häuser die Kabel der PV Anlage von den Dächern ziehen. Diese Leitungen gehen in einem Zusätzlichen Anschluss / Kabel bis ins Lagergebäude. Dort sollen Stromspeicher instsalliert werden, die sowohl die Wärmepumpen, aber auch die Wallboxen / Ladestationen versorgen.
Für die Zuleitung der Mittelspannung wurde nach den vorigen Arbeiten ein Graben ausgehoben, der von dem Mittelspannungsgebäude zwischen Aussenverkablung der rechten Parkplätze und der schon erwähnten neuen Entwässerungsleitung der Häuser führt.
Hier erwies es sich als vorrauschauende Planung, die Leitungen der Parkplätze hinter dem Gebäude verlaufen zu lassen.
Ebenso war es von Vorteil, genau zu Dokumentieren und zu Vermessen, bei Legung der Entwässerung um einen Schaden abwenden zu können.
Die Leitungen wurden sorgfältig im Sandbett eingelegt um auch höhere Leistungen fahren zu können. Dies ist in einem Leerrohr nicht möglich und ehrlich gesagt meines Erachtens zu aufwendig.
Nach Abschluss der Arbeiten erfolgte der Anschluss an das Mittelspannungsnetz mit einhergehender Prüfung der Anlage sowohl vom Netzbetreiber als auch vom Errichter der Mittelspannungsanlage.
Beim Verlegen der Erdung wurde ich durch den Mitarbeiter der Firma Loris, der das Mittelspannungsgebäude technisch ausstattete über die nicht sachgemäße Erdung aufmerksam gemacht, nachdem er dies beim Netzbetreiber bemängelt hat.
Mir wäre das als nicht Sachkundiger nicht aufgefallen.
Er erklärte mir, das die Erdung in diesem Fall absolut richtig ausgeführt werden müsse, um sicher am Gebäude zu arbeiten, falls Wartungen nötig sind.
Achtet stets auf ordentliche Übergabe. Wenn Ihr nicht sicher seid, holt Euch von einem Fachmann Rat!
Bild zeigt vorläufige Gesamtsituation der Fläche vor Herstellung der elektrifizierten Parkplätze im rechten Bereich des Hof's. Leider mussten die Arbeiten wegen der Witterung bis 2024 warten. Unter dem eingefaßten Beet (Aufgerollte Rohre) verlaufen die KG Rohre zur Lagerhalle links oben im Bild.
Erleichtert nach gut 2 Jahren Vorplanung, Arbeit, Blut, Schweiß und Tränen kann ich sagen, das dieses Vorhaben, die Vernetzung von mehreren Gebäuden bisher das größte Unterfangen war, was ich bei Modernisierungen von Gebäuden gemacht hab. Jedoch ist dieses Vorhaben zukunftsträchtig, zumal ich hier alle Ressourcen ausnutze.
Besonders der Einsatz von KG Rohren zur Leitungsführung hat sich hier als gute Lösung gezeigt. Jedenfalls wird das Gesamtgebäude so sehr aufgewertet; und auch in der Nachbarschaft kann man hier in Zukunft mit einer gesichteren Energieversorgung rechnen.
Zuerst muss ich meinen Freund, Mentor und Elektomeister Michael Augustin verschärfst Danke sagen, der mich in der Zeit sehr unterstützt hat. Er arbeitet für die Firma Bartruff Elektro in Saarlouis. Er hat mir übrigends vor Jahren auch die ETS beigebracht, was letztendlich zur KNX Begeisterung geführt hat.
Nebenstehender Link führt übrigends zu der Firma Bartruff.
Ein weiterer Dank geht an die Firma Loris. Zumal ich es hier mal erlebt habe, das ein Mitarbeiter von denen einen Mitarbeiter der Energiegesellschaft zusammengefaltet hat, als es um das Thema Erdung ging. Der Mitarbeiter erklärte mir das und ich war doch sehr überrascht. Aber genau das erwarte ich von einem Auftragnehmer; das er mir ein sicheres Betriebsmittel übergibt. Also nochmals Danke!
Ebenfalls möchte ich mich bei der Firma Linnebacher bedanken, mit denen ich selbst schon Jahrzehnte zusammenarbeite. Ihr habt hier richtig gute Arbeit geleistet!
Zu guter Letzt möchte ich auch noch Herrn Dr. Planta danken, der die komplette Anlage sorgfältig geplant hat. Ich bin mir sicher, das meine Nachfolger mit der Anlage noch viel Spaß haben werden.